Eisern trainierten die Voltis trotz klirrender Kälte den ganzen Winter über, hatten sie doch ihre Ziele klar vor Augen: Viele waren nach dem letzten Herbstturnier in die nächsthöhere Klasse aufgestiegen und mussten umso mehr beweisen, dass sie etwas dazugelernt haben. Außerdem stand bereits am Saisonbeginn, wo oft die neuen, schweren Küren noch nicht perfekt funktionieren, ein internationales Voltigierturnier rot markiert auf dem vollen Terminkalender der Voltis.
Sarah konnte mit unserem fleißigen Partner Fulio im Winter sehr erfolgreich an der Anlehnung arbeiten. Dementsprechend hoch war die Freude über seine tollen Wertnoten beim 1. OÖ Cup in Gschwandt. Evita schenkte weder der Konkurrenz noch sich selbst in der Klasse A etwas – sie erreichte prompt den 1. Rang von allen Startern aus der Klasse A. Sophia und Anna waren überhaupt zum ersten Mal mit uns auf einem Turnier. Beide haben sehr viel Ehrgeiz gezeigt und trotz kleiner Fehler die Plätze 4 und 5 in der Klasse A geschafft! Helena, Denise und Elisa hatten ihre Nervosität vor dem ersten Start in der Klasse L gut im Griff und schafften Platz 4, 5 und 13! Im Einzel M und S war leider niemand am Start, da sich unser Lemon körperlich und seelisch auf seine lange Reise nach Italien vorbereitete! Laura und Nicola genossen es, ihr Pas-de-deux in den neuen Dressen zu präsentieren, waren jedoch leider ohne Konkurrenz am Start.
Am Gründonnerstag fiel dann endlich der Startschuss für unsere Osterreise nach Italien. Sogar unser Morgenmuffel Lemon war grenzenlos motiviert, als er (in Decke und Transportgamaschen sicher eingepackt) zielstrebig in den Hänger marschierte. Nach über sechs Stunden Fahrt kamen wir erschöpft am Turniergelände in Fossalta di Portogruaro an. Lemon hingegen war immer noch besonders motiviert, als er mit Longenführerin Nici bei der Verfassungsprüfung durch die Halle fetzte. So ein Pferd kann vom Richterkollegium natürlich nur „accepted“ werden!
Außerdem – was wäre eine Italienreise ohne Meer? Aus diesem Grund nisteten wir uns für die Dauer des Turniers in einem schönen Appartement in Caorle ein, wo wir nicht nur gesunde Mahlzeiten selbst zauberten, sondern auch einen Mordsspaß hatten!
Am Karfreitag wurde es ernst, denn die Pflicht stand am Programm. Laura, Lena und Nicola nahmen den 1* Senior-Bewerb in Angriff. Unsere Pflicht gelang uns gut und wurde zu unserer großen Freude auch für internationale Verhältnisse sehr gut bewertet! Einer großen Herausforderung stellt sich seit heuer Sarah. Sie geht im 3* Senior-Bewerb an den Start, wo sie auf alle trifft, die Rang und Namen haben. Hier muss sie sich mit der Weltspitze der Voltigierer messen. Besonders hervorzuheben ist dabei auch, dass sich Sarah kurze Zeit vor dem Turnier einen schmerzhaften Bluterguss am Rücken zugezogen hat. Der Start in Italien war bis zum Schluss ungewiss – sie kämpfte und schaffte ihre bisher beste Pflicht. Hut ab! Die amtierende Staatsmeisterin Jasmin Gipperich beehrte uns auch wieder mit ihrer Anwesenheit und startete auf Lemon Tree im 3* Bewerb. Am Samstag lief bei den 1* Küren schon fast alles nach Plan. Mit dem 3. Platz gelang es unserer freudestahlenden Lena als erste in der „Geschichte“ des Voltigierteams, eine Platzierung bei einem internationalen Turnier zu erreichen. Nicola und Laura erreichten die Plätze 6 und 7 und waren sehr zufrieden. Sie haben alles gegeben und wissen, dass noch Luft nach oben ist. Ein großes Ziel der Voltis war es, sich für den nächsthöheren Bewerb (2*) zu qualifizieren. Hierfür ist eine Gesamtnote von mind. 6,0 erforderlich. Diese Note haben Lena, Laura und Nicola sogar locker übertroffen! Sarah schlug sich in Technik und Kür auch gut und konnte mit ihrem 12. Platz von insgesamt 25 Startern im 3* Bewerb höchst zufrieden sein.
Alles in allem hat das Voltigierteam eine unglaubliche Zeit in Italien verbracht. Lemon machte uns am Samstag Sorgen, da er eine leichte Kolik hatte, die zum Glück so schnell wieder verschwand. Selbst eine Autopanne am Ostersonntag, die durch eine hängengebliebene Handbremse verursacht wurde, konnte uns nicht einschüchtern. Falls es mit der großen Voltigierkarriere doch nichts werden sollte, wissen wir zumindest, dass wir auch das Zeugs zum Automechaniker hätten.
Unser bisher abenteuerlichstes Voltigierturnier wird uns wohl ewig in Erinnerung bleiben.